Bewegung liegt in der Natur des Menschen. Sich ohne Einschränkungen bewegen zu können ist für gesunde Menschen selbstverständlich. Doch die gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflussen unseren natürlichen Bewegungsdrang und damit auch unsere Beweglichkeit.
Vor allem die vielen sitzenden Tätigkeiten im Job oder die vielen bequemen Hilfsmittel im Alltag sorgen dafür, dass wir immer unbeweglicher werden und größere Haltungsschäden aufzeigen. Haben Sie schon einmal daran gedacht, sich Ihren gesundheitlichen Herausforderungen zu stellen, in dem Sie mit einem einfachen Beweglichkeitstraining in den Tag starten?
Übungen zur Steigerungen der Beweglichkeit
Beginnen Sie am besten damit, sich 2-3 Übungen heraus zu suchen, die gut für Sie sind. Ein regelmäßiges Beweglichkeitstraining könnte Ihre Körperhaltung positiv beeinflussen.
Wählen Sie zwischen
- Faszienübungen mit der Blackroll
- Dehnübungen als Faszientraining
Beweglichkeitstraining für die Hüfte
Fühlt sich Ihre Hüfte steif und unbeweglich an und Sie möchten gezielt Ihre Hüftbeweglichkeit verbessern?
Die Hüfte ist die Rangierstelle im Körper schlechthin. Sowohl die verspannte Rückenmuskulatur als auch die berühmte verkürzte Muskulatur der Oberschenkelrückseite setzen jeweils an der Hüfte an. Die Hüfte muss sich rangieren und neu ausrichten, damit sie den verspannten Muskeln gerecht wird.
Es gibt eine Vielzahl an Übungen, mit denen Sie Ihre Hüfte geschmeidiger und flexibler werden lassen können. Hier finden Sie eine Übungsauswahl für das Beweglichkeitstraining der Hüfte.
Schulterbeweglichkeit verbessern
Gehören Sie zu den Menschen, die Ihre Arme nur noch eingeschränkt bewegen können, weil es die Schulterbeweglichkeit nicht mehr zulässt? Sie sind schon genervt davon und wissen, dass es früher einmal besser war?
Stellen Sie sich nur mal vor: Sie sitzen im Auto vor dem Parkhaus und können Ihr Parkticket nicht ziehen, da es Ihre Schulterbeweglichkeit nicht oder womöglich nur unter Schmerzen zulässt? Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und arbeiten Sie mit folgenden Übungen an Ihrer Schulterbeweglichkeit: Übungen Schulter dehnen
Erkennen Sie sich wieder?
Wir alle wissen: Bürojob bleibt Bürojob. Aber auch in anderen Berufen ist man gezwungen, sich in ungesunden Körperpositionen länger aufzuhalten. Die Spannbreite ist riesig: Von Zahnarzt, Berufsmusiker über Erzieher bis hin zu Automechaniker (um nur wenige Berufe zu nennen).
Es ist schwer bei jeder Bewegung an die richtige Körperhaltung zu denken. Meistens ist dies auch gar nicht möglich. Wie soll zum Beispiel ein Violinist seinen Kopf beim Musizieren gerade halten, damit der Nacken sich nicht verspannt? Oder wie sollen Zahnärzte mit permanent geradem Rücken in den Mund des Patienten schauen?
Auch hier ist jedem klar: Einseitige Belastungen und lang anhaltende Körperpositionen rufen Verspannungen hervor und können auf Dauer die Beweglichkeit der Gelenke einschränken.
Was haben Faszien mit Beweglichkeit und Fehlhaltungen zu tun?
Das Starren über Stunden in den Smartphone-Bildschirm ist Teil des Alltags geworden. Der Kopf ist permanent nach vorne geneigt. Somit ist das Fasziengewebe der Hals- und Nackenmuskulatur im permanenten Ungleichgewicht.
Es ist allerdings intelligent genug, um sich zu helfen. Ein Bestandteil des Fasziengewebes ist ein ganz besonderes Eiweiß: Kollagen. Es ist ein straffes, festes und sehr dehnbares Eiweiß und kann die Zugfestigkeit eines Stahlseils erlangen.
Starren wir nun permanent in den Handybildschirm, bildet unser Körper verstärkt Kollagen. Die Kollagenfasern verbinden sich miteinander und es ist möglich, die Fehlhaltung weiterhin problemlos einzunehmen. Die verfilzte, verklebte und feste Faszienstruktur kann daher ein Grund sein, Nackenverspannungen auszulösen.
Faszial betrachtet geht diese Kette aber noch weiter: Die im Zuge der Fehlhaltung hervorgerufenen Nackenverspannungen, lassen die Schultern automatisch mit nach vorne fallen. Der Arm kann sich nicht mehr frei im Schultergelenk bewegen. Die Bewegungsamplitude ist eingeschränkt. Somit kann das Schultergelenk, bezogen auf die Beweglichkeit, steif, unflexibel und sogar schmerzhaft werden.
(Kreisen Sie doch einmal Ihre Arme mit permanent nach vorne gezogenen Schultern und gesenktem Kopf! Und danach machen Sie das Gleiche nochmal in gerade Körperhaltung).
Fazit: Beweglichkeitstraining
Sie müssen wissen: Ein bisschen ist immer besser als nichts. Und jeder weiß, wie frustrierend es sein kann, sich aufgrund von steifen Gelenken oder verkürzten Muskeln nicht mehr richtig oder gar schmerzfrei bewegen zu können. Und dann kommt noch der innere Schweinehund, der gerne zum Faulsein animiert oder das tatsächliche Vergessen („Stimmt, da war ja etwas“).
Ein eigenes und selbstständiges Beweglichkeitstraining sollte für Sie kein großer Zeitaufwand sein. Vielmehr sollen Sie dazu angeregt werden, kleinste Übungen in Ihren Alltag einzubauen, die gut für Sie und Ihre Gesundheit sind. Sie können Übungen zu jeder Zeit und an jedem Ort durchführen.
Ich bin mir sicher, dass Sie das Gefühl kennen, wenn Sie sich einmal ganz natürlich gestreckt oder verdreht haben. Denken Sie dran: Es ist nie zu spät anzufangen
Buchtipp „Faszien Fitness“
Für alle die mehr über das Thema Faszien und Beweglichkeit erfahren möchten, empfehle ich das Buch „Faszien Fitness“ von Robert Schleipp (kostenlose Leseprobe)